Will man den „schnellen Weg zur Erleuchtung“ betreten und in diesem Leben echte Errungenschaften verwirklichen, so muss dies in einer bestimmten Reihenfolge geschehen. Man kann diesen Weg in vier Phasen unterteilen, durch die man Schritt für Schritt gehen muss.
Phase I
Einen Meister finden, der befähigt ist Dharma zu übertragen.
Phase II
Man muss verstehen was Selbstkultivierung ist und worauf es bei der Selbstkultivierung ankommt. Der Dharma-Diskurs “Was ist Kultivierung?” erläutert dies im Detail und muss vollkommen verstanden und im Alltag umgesetzt werden. Dies ist so elementar, dass ganz gleich welchen besonderen Dharma man auch praktiziert, sei es Zen-Meditation, das Rezitieren von Buddha Amitabhas Namen oder auch höhere esoterische Dharmas aus dem buddhistischen Tantra, es uns absolut nichts bringen wird, wenn unsere Selbstkultivierung fehlerhaft ist. Korrekte Selbstkultivierung verleiht den Dharmas, die wir praktizieren erst die Kraft, durch die wir Errungenschaften und Verwirklichung realisieren.
Um korrekte Selbstkultivierung durchführen zu können, muss man die acht grundlegenden rechten Ansichten entwicklen. Kurz zusammengefasst sind das:
- Vergänglichkeit begreifen und fürchten (Tod und Wiedergeburt).
- Festen Glauben an das Leiden von Samsara entwickeln.
- Entsagung entwickeln (eine Geisteshaltung entwickeln, Samsara zu verlassen).
- Zuflucht nehmen in die Drei Juwelen, den Buddha, den Dharma und den Sangha. Wahre Gelöbnisse machen.
- Gewissenhaft bleiben und die exoterischen oder offenen Lehren des Buddha studieren, wie sie im Tripitaka und in den Büchern und Diskursen von S.H. Dorje Chang Buddha III und Dorje Pamu gelehrt wurden. Außerdem die Vier Grenzenlosen Geisteshaltungen, die Zehn Tugenden oder Guten Charaktereigenschaften, die Sechs Paramitas und die Vier Alles Umfassenden Bodhisattva-Tugenden praktizieren, die das schlechte Karma von Gier, Hass und Unwissenheit abtrennen.
- Alle Tugendregeln beachten. Werden die heiligen Tugendregeln gebrochen, kann Erleuchtung in diesem Leben nicht erreicht werden.
- Konzentration entwickeln durch das Aufrechterhalten von Standhaftigkeit und Unerschütterlichkeit, nicht an Freude oder Leid oder irgendeinem anderen emotionalen Zustand haften und Dharma-Weisheit aufbauen. Weisheit an sich kann nicht gelehrt werden. Sie ist das Ergebnis vom Einhalten der Tugendregeln, sowie der Entwicklung von Konzentration und Kultivierung, um karmische Hindernisse zu eliminieren.
- Bodhichitta erzeugen.
Mit korrekter Selbstkultivierung werden sich zwangsläufig Erfolge einstellen. Beinhaltet unsere Selbstkultivierung Fehler, so werden Erfolge ausbleiben. Dies ist dann nicht die Schuld von anderen Menschen oder äußeren Umständen. Will man echte Erfolge haben, so muss man sehr gewissenhaft sein und sich ständig selbst prüfen.
Phase III
Man nimmt die Dreifache Zuflucht und führt die notwendigen vorbereitenden Übungen des esoterischen Buddhismus durch, die man durch seinen Meister übertragen bekommt.
Phase IV
Man verlangt und bekommt Initiationen und Bemächtigungen, um die entsprechenden Dharmas praktizieren zu können.
Es gibt drei Klassen von Initiationen: äußertantrische Initiation, innertantrische Initiation und die geheime oder höchste tantrische Initiation (auch „heilige“ Initiation genannt). Jede dieser drei Klassen ist weiter unteteilt in verschiedene Dharma-Methoden. Während der höchsten und größten innertantrischen und geheimen tantrischen Initiationen müssen sich übernatürliche Zustände vor dem Schüler in der Gegend um den buddhistischen Altar (Mandala) manifestieren. Diese übernatürlichen Zustände müssen in Übereinstimmung mit dem tibetischen Tantra sein, wie es von den Buddhas niedergelegt wurde. Der Schüler wird in der Tat während so einer Initiation an die Buddhas und Bodhisattvas übergeben. Man muss bedenken, dass solange man die Manifestierung von übernatürlichen Dharmakräften nicht persönlich gesehen hat, man auch keine innertantrische Initiation empfangen hat. Die meisten Initiationen, die heute gegeben werden, sind äußertantrische Initiationen. Die höchsten oder heiligen Initiationen werden heute sehr selten von wenigen Meistern gegeben, die fähig dazu sind diese Art von Praxis auszuüben. Vajra-Meister müssen sich bestimmten Tests unterziehen, in denen der Grad der Verwirklichung aufgezeigt wird, um in der Lage zu sein, diese Art von Zeremonie durchführen zu können.