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Nur durch Kultivierung, das Lernen von Dharma und die Umwandlung karmischer Kräfte kannst du Prajna, deine eigentliche Natur, Befreiung und Vollendung verwirklichen.
S. H. Dorje Chang Buddha III.
S.H. Dorje Chang Buddha III
Imparting the Absolute Truth Through the Heart Sutra

Das Wesen des Buddhismus verstehen

Meditationsmatte und SitzkissenDie Vorstellung vieler Menschen im Westen vom Buddhismus konzentriert sich häufig auf die Meditation – sie suchen durch verschiedene Meditationstechniken innere Ruhe und Frieden, um besser mit Stress, Angst und anderen emotionalen Herausforderungen umgehen zu können. Stressbewältigung und Entspannung können sich positiv auf unsere geistige und körperliche Gesundheit auswirken, jedoch stellt dies nicht das primäre Ziel des Buddhismus dar. Deshalb ist es wichtig zu verstehen, dass der Kern des Buddhismus auf die Befreiung aus dem Kreislauf der Wiedergeburt und damit auf die Beendigung des unausweichlichen Leidens abzielt. Hierfür ist ein tiefes Verständnis von Karma – dem Gesetz von Ursache und Wirkung – essentiell, welches uns erlaubt, unsere karmischen Kräfte bis zu dem Punkt zu verändern, an dem wir die höchste Erleuchtung erlangen. Die bewusste Entscheidung, diesen Weg zu beschreiten und seine wertvolle Existenz als Mensch dafür einzusetzen, ist die entscheidende Motivation, um Buddhist zu werden.

Der Pfad zur Erleuchtung

Um das Ziel des Buddhismus zu erreichen, sind zwei wesentliche Aspekte zu verstehen und aktiv zu praktizieren: Die Selbstkultivierung und die Ausübung von Dharma-Praktiken. Wir müssen lernen und begreifen, wie die Buddhas und Bodhisattvas selbst Erleuchtung erlangt haben, um eines Tages selbst ein vollkommen erleuchteter Buddha zu werden. Entscheidend hierfür ist die Harmonisierung unserer drei Karmas – Denken, Handeln und Sprechen – mit denen der Buddhas und Bodhisattvas.

Auf dem Pfad zur Erleuchtung ist es unerlässlich, uns kontinuierlich in der buddhistischen Lehre zu vertiefen. Ein Schlüssel zum tieferen Verständnis und zur Umsetzung dieser Lehren wird durch das Studium der Sutras ermöglicht. Diese Schriften enthalten wichtige Konzepte und Prinzipien des Buddhismus, die wesentlich zur Selbstkultivierung und zur Ausübung der Dharma-Praktiken beitragen.

In unserer modernen Zeit ist es jedoch wichtig, dass wir die relevanten Lehren und Prinzipien in einer Form und Sprache zugänglich haben, die klar und umsetzbar ist. Hier spielen die Dharma-Reden von S.H. Dorje Chang Buddha III eine essentielle Rolle. Diese Reden ergänzen und erweitern die Lehren, die in den Sutras gegeben sind, in einer Sprache und einem Stil, der leichter zu verstehen und in die Praxis umzusetzen ist.

Die Selbstkultivierung

Wenn wir uns auf den Weg des Buddhismus begeben, ist es unerlässlich, mit der Selbstkultivierung zu beginnen. Im Wesentlichen bedeutet dies:

  • Gestaltung unserer Gedanken, Worte und Handlungen in Übereinstimmung mit den Lehren des Buddha
  • Konsequente Abkehr von allem Bösen und Schlechten, um schlechtes Karma zu vermeiden
  • Kultivierung und Stärkung von gutem Karma und mitfühlenden Gedanken

Selbstkultivierung ist die grundlegende Basis, um Nutzen aus der Dharma-Praxis zu ziehen. Sie beeinflusst direkt die Erkenntnisse und Erfahrungen, die wir während der Dharma-Praxis gewinnen. Sie muss jedoch in der rechten Sichtweise und in der richtigen Reihenfolge erfolgen.

Um zu verstehen, was buddhistische Kultivierung ist, muss man die acht grundlegenden rechten Sichtweisen verstehen. Im Dharma-Diskurs ‘Was ist Kultivierung?’ von S.H. Dorje Chang Buddha III werden diese acht Sichtweisen wie folgt beschrieben:

  1. Vergänglichkeit verstehen: Um den wahren Geisteszustand zu erlangen, der entschlossen ist, den Kreislauf der Reinkarnation zu verlassen, müssen wir zuerst die Vergänglichkeit verstehen.
  2. Feste Überzeugung: Wir müssen fest an die Leiden der Reinkarnation glauben, deren Quelle die Vergänglichkeit ist. Nur mit einem solchen Geist der festen Überzeugung werden wir die durch Vergänglichkeit verursachten Leiden fürchten und erfolgreich einen Geisteszustand erreichen, der die Vergänglichkeit wirklich fürchtet.
  3. Entschlossene Entsagung: Nachdem wir einen Geisteszustand erreicht haben, der die Vergänglichkeit wirklich fürchtet, wird der Geisteszustand, der entschlossen ist, den Kreislauf der Reinkarnation zu verlassen, von Tag zu Tag stärker werden.
  4. Wahre Gelübde: Aufbauend auf den ersten drei Geisteszuständen, geloben wir Handlungen zum Wohle der Lebewesen zu unternehmen, da wir verstehen, dass nicht nur wir leiden, sondern alle Lebewesen.
  5. Gewissenhafter Geist: Wir setzen unsere Kultivierung kontinuierlich und gewissenhaft fort.
  6. Tugendregeln und Gebote: Wir beachten die Tugendregeln und Gebote, um negatives Karma zu vermeiden.
  7. Dhyana und Samadhi: Erst die vorherigen Geisteszustände, ermöglichen es uns, echte Zustände durch Meditation und Konzentration zu erlangen.
  8. Bodhicitta: Jetzt sind wir auch in der Lage, Bodhicitta (Mitgefühl) zu praktizieren, das nicht leer und illusorisch ist und kein verblendeter und falscher Geisteszustand ist.

Diese acht Dharmas zu erkennen und sie mit der richtigen Sichtweise auszuführen, ist die korrekte Praxis des Buddha-Dharmas. Diese acht grundlegenden rechten Sichtweisen, die für die Kultivierenden unabdingbar sind, dürfen nicht aus der Reihenfolge gebracht werden.

Der Dharma-Diskurs ‘Was ist Kultivierung?’ von S.H. Dorje Chang Buddha III erklärt was Selbstkultivierung ist und wie die einzelnen Schritte umzusetzen sind. Dies ist die erste und grundlegende Lektion, die man verstehen und umsetzen muss.

Dharma-Rede ‘Was ist Kultivierung?’ jetzt lesen

Die Buddha-Dharma-Praxis

Obwohl die Selbstkultivierung für den Pfad zur Erleuchtung unverzichtbar ist, reicht sie alleine nicht aus, um das Ziel des Buddhismus – die Befreiung aus dem Kreislauf der Wiedergeburten – zu erreichen. Zusätzlich ist die Ausübung von Buddha-Dharma notwendig.

S.H. Dorje Chang Buddha III erklärt in ‘Lernen von Buddha’: “Niemand kann die Erleuchtung erlangen, ohne sich selbst zu kultivieren. Aber auch mit reiner Selbstkultivierung und ohne das Lernen von Dharma wird man keine Verwirklichung erreichen. Beide Punkte sind wichtig und eng miteinander verknüpft.”

Auf die Frage, was Buddha-Dharma ist, heißt es weiter: “Buddha-Dharma ist eine Art von Dharma, der vom Buddha überliefert wurde, von allen Buddhas der zehn Richtungen. Er entspricht den drei Karmas der Lebewesen – Körper, Rede und Geist. Er befähigt die Lebewesen, ihr schlechtes Karma zu beseitigen, ihr gutes Karma zu vermehren und ihre Bemühungen um Erleuchtung zu vervollkommnen, um Befreiung von Samsara zu erlangen, zur inneren Wahrheit zu erwachen und den Zustand ohne Tod und Wiedergeburt zu verwirklichen.”

Obwohl der Begriff ‘Methode’ den Buddha-Dharma nicht korrekt beschreibt, kann diese Bezeichnung verwendet werden, um dessen Bedeutung für Menschen heute verständlicher zu machen.

In der dreiteiligen Dharma-Rede ‘Lernen von Buddha’ legt S.H. Dorje Chang Buddha III dar, warum es neben der Selbstkultivierung auch die Praxis von Buddha-Dharma braucht, um echte Errungenschaften und Verwirklichung zu erlangen.

Dharma-Rede ‘Lernen von Buddha’ jetzt lesen

Drei Schritte zum Aufbau einer Dharma-Praxis

Um eine eigene Buddha-Dharma-Praxis erfolgreich aufzubauen, sind die folgenden drei Schritte erforderlich.

1. Einen Dharma-Lehrer oder eine Dharma-Lehrerin finden

Der erste Schritt besteht darin, einen Dharma-Lehrer oder eine Dharma-Lehrerin zu finden. Dies kann ein Rinpoche, ein Acarya oder ein anderer qualifizierter Dharma-Lehrer sein. Der Lehrer muss in der Lage und berechtigt sein, Buddha-Dharma innerhalb einer Überlieferungslinie zu übertragen und den Schülern auf dem Weg die erforderlichen Anleitungen zu geben. Die Wahl eines geeigneten Dharma-Lehrers ist die erste und wichtigste Voraussetzung für die Entwicklung einer soliden Dharma-Praxis.

2. Die dreifache Zuflucht nehmen

Der zweite Schritt besteht in der Aufnahme der ‘dreifachen Zuflucht’, welche die Zuflucht zu den ‘Drei Juwelen’ – Buddha, Dharma und Sangha – umfasst. Diese Zuflucht ist die Grundlage der buddhistischen Praxis. Hinzu kommt die Übertragung der ‘Fünf Tugendregeln’ – nicht töten, nicht stehlen, kein unangemessenes sexuelles Verhalten, keine unangemessene Rede, keine Einnahme von Substanzen, die das Bewusstsein berauschen –, die für alle Buddhisten ein grundlegendes moralisches Verhalten darstellen. Diese Zeremonie der Aufnahme der Zuflucht und die Übertragung der Fünf Tugendregeln wird idealerweise vom Dharma-Lehrer oder der Dharma-Lehrerin geleitet.

3. Um die Übertragung von Buddha-Dharma bitten

Der dritte und letzte Schritt ist die formelle Bitte um die Übertragung von Buddha-Dharma. Innerhalb des Vajrayana-Buddhismus wird der Dharma in einer direkten Beziehung zwischen dem Lehrer und dem Schüler übertragen. Bevor der Schüler jedoch eine spezifische Dharma-Praxis wie die Yidam-Praxis erhält, werden zunächst die vorbereitenden Übungen übertragen. Diese vorbereitenden Übungen sind im Tibetischen auch als ‘Ngöndro’ bekannt.

Das Xuanfa Dharmazentrum wird von Gongjue Tuji Rinpoche geleitet. Er ist Ansprechpartner für alle Fragen, die das Dharmazentrum, seine Praxis und seine Aktivitäten betreffen und hilft gerne weiter.

Gongjue Tuji Rinpoche Profilbild

Bildquelle

Meditationskissen: Susanna Marsiglia auf Unsplash

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Im 6. Jahrhundert von Buddha Shakyamuni in Nordindien begründet, hat sich der Buddhismus bis heute in vier Phasen ausgebreitet und verschiedene Strömungen des Denkens und der Praxis hervorgebracht.

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Die Vielfalt der buddhistischen Schulen und Traditionen sollte als verschiedene Wege zur Erleuchtung betrachtet werden, die alle nützlich sind, so wie man verschiedene Arten von Medizin braucht, um eine Krankheit zu heilen.
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